Kinder und traumatische Erfahrungen bei häuslicher Gewalt
Kinder und Jugendliche sind als Zeug*innen im Miterleben oder selbst und direkt als Opfer von Gewalt immer betroffen.
Mehrheitlich erleben Kinder und Jugendliche die Gewaltausbrüche zwischen den Eltern mit. Sie waren zugegen, hatten gehört bzw. die Gewalt mit angesehen. Nicht selten geraten sie in die Auseinandersetzungen mit hinein oder werden sogar selbst angegriffen.
Kinder versuchen zu schlichten, schützen, besänftigen und fühlen sich somit verantwortlich und schuldig. Gefühle wie Angst, Mitleid, Ohnmacht und Trauer können entstehen. Kinder verschweigen aus Scham- und Schuldgefühlen die belastende Situation in ihrer Familie. Häusliche Gewalt kann zu einer sozialen Isolation von betroffenen Kindern führen.
Die kindliche Zeugenschaft von Häuslicher Gewalt kann schwerwiegende Folgen wie Einschränkungen in der kognitiven oder sozialen Entwicklung haben sowie Verhaltensauffälligkeiten bedingen. Kinder übernehmen vielfältige Aufgaben im Familienalltag und sind sowohl mit dieser Belastung als auch mit der von Gewalt geprägten Situation an sich überfordert und stehen unter einem enormen Druck.
Das Miterleben von Gewalt zwischen Eltern ist als eigenständiger und beachtenswerter Belastungsfaktor für Kinder anzuerkennen und erfordert Interventionen.